Johano Roberto Strasser, geboren am 1. 5. 1939 in Leeuwarden (Niederlande). Mutter Holländerin, Vater Österreicher. Seit 1945 in Deutschland. Promotion in Philosophie 1967, Habilitation in Politikwissenschaft 1977. Von 1980 bis 1988 Redakteur und Herausgeber der politisch-literarischen Zeitschrift Lʼ 80 (Mitherausgeber Heinrich Böll, Günter Grass, Tomas Kosta, Carola Stern und Heinrich Vormweg). Seit 1983 freier Schriftsteller, er schreibt Prosa, Lyrik, Essays, Theaterstücke, Hörspiele. Seit 1973 Mitglied der Grundwerte-Kommission beim Parteivorstand der SPD. 1987 und 1988 Mitglied im Bundesvorstand des VS. Seit 1995 im Präsidium zunächst des westdeutschen, dann des gesamtdeutschen PEN-Zentrums, ab 1996 als Generalsekretär, von 2002 bis 2013 als Präsident. Verheiratet, drei Kinder.
* 1. Mai 1939
von Sabine Zaplin und Andreas Ostermeier
Essay
Ein Schriftsteller, der seinen Fantasiegeschöpfen erzählend auf den dunkelsten Pfaden folgt und der zugleich am anderen Ort analysierend Licht ins Dickicht gesellschaftlicher Zustände zu bringen sucht, ist selten im deutschen Sprachraum. Georg Büchner war so ein Schriftsteller, einer von denen, deren politisches und poetisches Schaffen lieber auf einen Nenner gebracht denn nebeneinander, als gleichberechtigte und dennoch bisweilen widersprüchliche Aspekte eines Menschen stehen gelassen wird. Ähnlich verhält es sich bei der Rezeption des Gesamtwerks von Johano Strasser. Die Kritiken zeigen sich nicht selten ratlos in der Beurteilung der ...